
Am 16. April 1525 wurden Graf Ludwig von Helfenstein und seine Ritter vor den Toren der Stadt, am Lindenplatz, durch aufständische Bauern getötet. Diese Tat ging als „Weinsberger Blutostern“ in die Geschichte ein und beeinflusste den weiteren Verlauf des Bauernkriegs sowie die Entwicklung der Stadt maßgeblich. Die Stadt erinnerte mit der Eröffnung des neu gestalteten Lindenplatz genau 500 Jahre später an diese Geschehnisse und an die vorausgegangenen niedergeschlagenen Forderungen der Bauern für mehr Gerechtigkeit. Die Steuerungsgruppe der Fair-Trade Stadt Weinsberg beteiligte sich an dieser Veranstaltung. Sie machte die niedergeschriebenen Forderungen der Bauern sichtbar und stellte Forderungen des Fairen Handels heute gegenüber.
- Die Leibeigenschaft soll aufgehoben werden, heißt eine Forderung. Faire Handelspraktiken werden heute gefordert.
- Statt reduzierter Frondienste damals steht die Forderung, keine ausbeuterische Zwangsarbeit und Kinderarbeit zuzulassen.
- Der Forderung nach angemessenem Lohn und dass die Abgaben der Bauern neu eingeschätzt werden sollen, steht heute die Forderung für faire Bezahlung der Produzenten und gute Arbeitsbedingungen gegenüber.
Bei der Veranstaltung mit rund 400 Besuchern servierte die Steuerungsgruppe Kostproben von vegetarischen Brautaufstrichen. Die fair gehandelten Produkte und entsprechende Informationen dazu fanden großes Interesse. Damit setzte die Stadt als Fair-Trade Town erneut ein Zeichen für gerechten Handel und Nachhaltigkeit. sm
