50 Jahre Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“


Der Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ kann in diesem Jahr auf sein 50jähriges Bestehen und eine jahrzehntelange, gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zurückblicken.

In einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte von Eberstadt, Ellhofen, Lehrensteinsfeld und Weinsberg am 21. Dezember 1971, in der Hildthalle in Weinsberg unterzeichneten die damaligen Bürgermeister dieser 4 Gemeinden, Bürgermeister Gerhard Schumann, Bürgermeister Ernst Schulz, Bürgermeister Erwin Wölfle und Bürgermeister Erwin Heim eine Vereinbarung über die Bildung des Gemeindeverwaltungsverbandes „Raum Weinsberg“, dem damals ersten Verband dieser Art im Landkreis Heilbronn.

Die Vereinbarung wurde am 1. Januar 1972 rechtskräftig. Die erste Verbandsversammlung fand am 23. November 1972 statt. Bereits in dieser ersten Sitzung wurde der ernsthafte Wille zur gemeinsamen Zusammenarbeit deutlich. Der Sitz des Verbandes sowie die Geschäftsführung sind in Weinsberg.

Es war die Zeit der Gemeinde- und Kreisreformen. Durch die Gründung des Gemeindeverwaltungsverbandes konnten sich die Gemeinden Eberstadt, Ellhofen und Lehrensteinsfeld ihre politische und rechtliche Selbständigkeit erhalten, denn das Land sah ursprünglich eine Einheitsgemeinde dieser Gemeinden mit Weinsberg vor. Durch die Eingemeindung nach Weinsberg kamen Grantschen im Jahr 1973 und Wimmental und Gellmersbach im Jahr 1975 zu dieser Gemeinschaft hinzu.

Ein Rückblick auf 50 Jahre Verbandsarbeit bestätigt, dass der Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ für die inzwischen 22.000 Einwohnerinnen und Einwohner der GVV Kommunen ein kompetenter Dienstleister geworden ist.

Dank vorausschauenden Planens und Handelns, sowie einer grundsoliden Arbeit konnte bei den Bürgern und Gemeinderäten gleichermaßen eine Vertrauensbasis geschaffen werden, auf der aufgebaut werden konnte. Aus dem Gemeindeverwaltungsverband wurde, allen Vorbehalten zum Trotz, ein lebendiger und leistungsstarker Verband. Auch nach 50 Jahren gehört der Verband in seiner gegenwärtigen Struktur aufgrund der konstruktiven Zusammenarbeit zu den wohl leistungsfähigsten Gemeindeverwaltungsverbänden im ganzen Lande. Auch bei strittigen Themen hat man im Interesse der Sache stets eine einvernehmliche Lösung gefunden.

Als sogenannte „Altverwaltungsgemeinschaft“ erfüllt der Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ nicht nur den per Gesetz ohnehin vorgeschriebenen Mindestaufgabenkatalog, sondern darüber hinaus auch viele freiwillige Aufgaben. Der Aufgabenkatalog des Gemeindeverwaltungsverbandes ist im Laufe der Jahre ständig gewachsen. Zu den ursprünglichen Aufgaben wie z.B. dem Haushalts- und Kassenwesen und dem gemeinsamen Flächennutzungsplan kamen die bis 2010 bestehende gemeinsame Nachbarschaftshauptschule und weitere Zuständigkeiten wie die Waldwirtschaft, Verkehrskonzeption, Datenverarbeitung, offene Jugendarbeit oder der gemeindliche Vollzugsdienst. Auch die Sozialstation gehört ebenso dazu wie seit vergangenem Jahr der Klima- und Umweltschutz. Eine Fülle von Aufgaben, die gemeinsam erledigt wird.

Bedeutende und umfangreiche Baumaßnahmen des Verbandes waren unter anderem der Bau der Nachbarschaftshauptschule in Weinsberg (1976), die Schaffung von Verwaltungsräumen im Zuge der Rathauserweiterungen (1977/1993) und das zentrale Jugendhaus in Weinsberg (1995).

Der Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ ist kein anonymes Gemeinwesen, sondern er wird durch seine Organe und Repräsentanten nach außen in der Öffentlichkeit vertreten. Als Organe fungieren die Verbandsversammlung, die aus den Vertretern der jeweiligen Gemeinderäte der Mitgliedsgemeinden besteht, sowie der Verwaltungsrat mit den vier Bürgermeistern sowie der Verbandsvorsitzende. Verbandsvorsitzender waren seit der Gründung des Verbandes 1972  Bürgermeister Jürgen Klatte, Bürgermeister Walter Kuhn und seit 2004 Bürgermeister Stefan Thoma.

Dass die Arbeit des Verbandes recht umfangreich war, belegen folgende Zahlen: Seit der Gründung des Verbandes 1972 bis heute fanden mindestens 130 Verbandsversammlungen statt, über 1.000 Tagesordnungspunkte wurden behandelt, außerdem gab es mehr als 180 Sitzungen des Verwaltungsrats mit über 1.200 Tagesordnungspunkten.

Die gemeinsamen Aktivitäten auf Verbandsebene sind auch Wege in eine neue Zukunft. Es hat sich längst gezeigt, dass sich viele Dinge gemeinsam auf vielfältige Art und Weise einfach besser bewältigen lassen, gerade in Zeiten knapper Finanzmittel und wachsender Aufgaben.

Die Zeiten des eigenen Kirchturmdenkens hat der Verband schon lange hinter sich gelassen und blickt deshalb sehr zuversichtlich in seine weitere Zukunft.

Auf große Jubiläumsfeierlichkeiten hat der Verband bewusst verzichtet. Im Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ steht nach wie vor die Arbeit im Vordergrund!

Bürgermeister
Stefan Thoma
Verbandsvorsitzender