2011: Elazar Benyoëtz

Elazar Benyoëtz


Elazar Benyoëtz
erhält den Justinus-Kerner-Preis
der Stadt Weinsberg

 

Der Justinus-Kerner-Preis der Stadt Weinsberg wird 2011 an den israelischen Schriftsteller Elazar Benyoëtz verliehen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Der Gemeinderat der Stadt Weinsberg ist damit dem Vorschlag des Preisgerichts gefolgt. Überreicht wird der Preis am Geburtstag Justinus Kerners am 18. September 2011 im Rahmen eines Festaktes in Weinsberg.

Elazar Benyoëtz ist Israeli, schreibt aber seit vierzig Jahren auf Deutsch, der Sprache seiner Herkunft. Benyoëtz wurde als Paul Koppel 1937 in Österreich geboren und flüchtete 1939 mit seinen Eltern aus der Wiener Neustadt nach Palästina. Seit 1968 lebt er in Jerusalem. Der hebräische Name Benyoëtz bedeutet „Sohn des Ratgebers“.

Benyoëtz schreibt Essays, Gedichte, Briefe und Aphorismen. Seine Werke entspringen sowohl dem Alltagsbereich als auch der religiösen und intellektuellen Erfahrung. Der Autor ist überdies ein Förderer des interreligiösen Gesprächs und des deutsch-jüdischen Dialogs.

1988 erhielt Benyoëtz den Adelbert von Chamisso Preis, 2004 zusammen mit Robert Menasse den Joseph Breitbach Preis, 2009 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

Mit Justinus Kerner verbindet Elazar Benyoëtz eine enge Seelenverwandtschaft, die vor allem darauf beruht, dass beide in ihrer Sprach- und Weltauffassung ihrem dichterischen Handwerk nachgingen, ohne auf Moden und Trends der Zeit zu achten. Auch Witz und Humor sind Attribute, die man sowohl Kerner als auch Benyoëtz zuschreiben kann.

Der Justinus-Kerner-Preis wurde im Jahr 1986 anlässlich des 200. Geburtstages des Weinsberger Arztes und Dichters (1786 – 1862) von der Stadt Weinsberg gestiftet. Er wird alle drei Jahre an Persönlichkeiten verliehen, die in Verbindung mit dem Lebenswerk Kerners oder in seinem Sinne auf den Gebieten der Literatur, der Medizin oder der Heimat- und Denkmalpflege Herausragendes geleistet haben.

Mit der Preisverleihung an den israelischen Schriftsteller Elazar Benyoëtz wird an die moderne Haltung Kerners zu Toleranz, Aussöhnung und gegenseitigem Respekt und an die Kulturen und Völker verbindende Wirkung des Justinus-Kerner-Preises der Stadt Weinsberg erinnert.


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